Grenzen überschreiten in Covid Zeiten
Auf dem Weg zurück touristischen Normalität. Mit dem Overland Bus durch Afrika
Reisen in Covid19 Zeiten ist definitiv anders als noch vor 2 Jahren. Erfahre wie es mir auf meiner Reise mit Nomadafrica durch Afrika ergangen ist. Wie kompliziert sind Grenzübertritte aktuell? Auf der Tour habe ich folgende Länder bereist, Namibia, Botswana, Sambia und Simbabwe.
Namibia
Ich beginne die Tour in Namibia, genauer gesagt in Swakopmund. Die Einreise von Kapstadt verläuft einigermassen Reibungslos. Ich benötige nur einen gültigen PCR Test und muss einige Formulare ausfüllen. Die Abfertigung am Flughafen ist eher gemütlich und Stress ein Fremdwort.
In Swakopmund selbst ist es sehr ruhig. Touristen gibt es nur wenige. Allgemein werden wir bis Sambia nur einzelnen Touristengruppen über den Weg laufen bzw. fahren.
Namibia Abfahrt
Am Abfahrtstag treffe ich das erste mal meine «Mitfahrer», einige sind bereits eine Woche unterwegs da Sie von Südafrika genauer Kapstadt gestartet sind. Ich habe mich dazu entschieden, erst in Namibia zur Gruppe zu stossen.
Sicherheit an Board des Trucks
Bereits hier stelle ich eine der wichtigsten Änderungen in der aktuellen Krise fest. Der Truck darf nur zur Hälfte gefüllt werden. Ehrlich gesagt finde ich das gar nicht mal so schlecht. So hat man genügend Platz sich auch mal auszubreiten und sich zu strecken. Ausserdem ist zwingend im Truck immer eine Maske zu tragen (hier erfährst du welches Modell ich nutze). Dies ist dann wiederum eine Massnahme die gerne wieder verschwinden darf aber wie später zu erfahren aktuell noch Sinn macht. Jeder Teilnehmer muss ausserdem eine Reiseversicherung vorweisen. Tägliches mehrmaliges Händedesinfizieren steht ebenfalls auf dem Programm. Auch müssen Einzelreisende aktuell das Zelt nicht mit anderen Personen teilen.
Alle aus meiner Gruppe geben an geimpft zu sein. Kontrolliert hat das aber soweit ich weiss niemand und mitreisen dürfen auch ungeimpfte. Ich persönlich war zu diesem Zeitpunkt noch ungeimpft aber genesen (hatte im August 2021 Covid19). Ausserdem habe ich kurz davor in Südafrika noch einen negativen PCR erhalten um überhaupt nach Namibia einreisen zu können. In Namibia gilt zum Zeitpunkt meiner Reise überall Maskenpflicht. Diese wird aber eigentlich nur in Gebäuden eingehalten.
Covid19 an Board oder doch nicht?
Innerhalb eines Landes ist das herumreisen kein Problem. Nomadafrica organisiert jeweils am Tag vor der Grenzüberquerung einen PCR Test. In Namibia war dies in Windhoek geplant. Der Test wurde direkt am Bus organisiert und durchgeführt. Die Kosten trägt jeder Teilnehmer selbst und muss jeweils direkt an den Tester gezahlt werden. Das Resultat erhält man im Normalfall innerhalb von 24 Stunden, meist aber früher.
Hier kommt dann der erste Schock, 5 von 12 Test seien positiv. Unser Fahrer und 4 Reisende, davon ein Paar aus Amerika. Ich gehöre hier glücklicherweise nicht dazu, kann durch meine durchgemachte Erkrankung eigentlich auch nicht sein. Ein Paar bei dem nur eine Person positiv getestet worden ist, entscheidet sich verständlicherweise, dass beide nicht mehr weiterreisen möchten. Ausserdem hat einer der negativ getesteten Personen sich entschieden, die Möglichkeit aus der Reise auszusteigen, wahrzunehmen. Ihm ist das ganze zu unsicher. Dadurch reduziert sich unsere Gruppe von Anfangs 12 auf 5. Der Fahrer wird einfach ausgetauscht. Da aber zwei neue Personen zur Gruppe stossen, geht es nun zu 9 weiter. 7 Gäste plus Fahrer und Guide.
Durch das ganze Tohuwabohu und der zusätzlichen Grundreinigung und Desinfektion des Buses verzögert sich die Weiterfahrt am nächsten Tag um 2 Stunden. Trotz dem ganzen hin und her und einigen Unsicherheiten geht’s dann direkt zur Grenze.
In der Zwischenzeit haben die positiv getesteten entschieden einen zweiten Test zu machen, danach sind nur noch 2, das amerikanisch Paar, Positiv. Die restlichen 3 Personen werden danach anschliessend an die Grenze gebracht und dort von unserem Fahrer aufgelesen. Das ganze zeigt auf, dass man auch den Test nicht immer glauben schenken sollte. Es geht auch das Gerücht um, dass gewisse Labors hoffen, durch falsche Tests, weitere Tests absolvieren zu können. Ich habe mit dieser These eher meine Mühe. Trotzdem schön, fast wieder komplett weiterreisen zu können.
Zollüberquerung Botswana
Die Überquerung der Grenze von Namibia nach Botswana über den Landweg verläuft dann aber ganz reibungslos. PCR Test zeigen, Exit-Stempel von Namibia abholen, danach in PCR Test an der Botswana Grenze zeigen, neues Formular ausfüllen und neuer Stempel von Botswana abholen. Alles klappt ohne Probleme. Hier stelle ich aber auch fest, dass die angegeben Einreisebestimmungen nicht immer stimmen oder auch kurzfristig geändert werden. Eigentlich war angekündigt, dass wir einen zusätzlichen Schnelltest absolvieren müssen. Dies wurde aber dann nicht durchgeführt, das entsprechende Labor vor Ort war auch gar nicht in Betrieb. Wie dies am Flughafen aussieht kann ich aber nicht sagen.
Botswana
Auch hier gilt eine Maskenpflicht. Diese wird aber nur bedingt eingehalten. Auch auf Safaris. Dies kann ich sogar nachvollziehen, trotzdem trage ich meine Maske zu 90% der Zeit. Habe mich auf meiner 6 Monate Reise schon so sehr daran gewöhnt, dass ich meine Maske fast automatisch anziehe. Bei meinen Mitreisenden sieht das anders aus, es ist eher so, man zieht Sie an wenn man sich selbst unwohl fühlt. Im Truck gilt aber auf der ganzen Reise Maskenpflicht welche auch meistens eingehalten wird. Eventuell auch der Grund das am Ende nicht alle an Board postiv getestet wurden.
Grenzüberquerung Botswana – Sambia
Das gleiche Vorgehen wie bei der vorherigen Grenzeüberquerung. Test auf dem Campingplatz, diesmal alle Negativ, fahrt zur Grenze in Kasane/Livingston und Pass und PCR Test vorweisen. Danach zum neuen und modernen Grenzbereich laufen. Hier werden wir das erste mal an der Grenze von oben bis unten desinfisziert. Dafür wird man mit einer Art Laubbläser mit einem Mittel eingesprüht. Danach als erstes wieder zum Schalter um Botswana zu verlassen bzw. den entsprechenden Stempel abholen. Anschliessend muss man hier zum Health Inspector Schalter, hier werden die Daten vom ausgefüllten Formular in den PC übertragen und der PCR Test nochmals kontrolliert. Falls alles in Ordnung ist, kommt der Stempel auf das Formular und danach kann man an den Arrival Schalter von Sambia gehen um das entsprechende Visa abzuholen. Dies kann alles in einem Gebäude erledigt werden. Trotzdem braucht dies viel Zeit auch wenn wir die einzigen Touristen sind. Der Health Inspector beherrscht kein 10 Fingersystem und seine Adlerartigen Tastenanschläge brauchen eine Ewigkeit. Ich möchte nicht wissen, wie lange es dauert wenn die Halle voll ist. Falls Ihr mit dem Auto unterwegs seit, müsst ihr auch euer Auto anmelden.
Nice to know: Bitte beachtet, dass Ihr das Visa von Sambia nur Bar bezahlen könnt, entweder in Dollar oder Sambesischen Quatscha, Botswanische Pula werden nicht akzeptiert. Es gibt aber einen Geldwechselschalter vor Ort, der Bankomat (ATM) hat zu unserem Reisezeitpunkt nicht funktioniert. Achtet auch darauf, dass die Dollarnoten neu sind. Ältere (vor 2013) oder beschädigte Noten werden nicht akzeptiert.
Sambia
Hier endet die Reise unserer Gruppe und somit gehen alle anschliessend ihrer Wege. In Sambia ist ebenfalls eine Maskenpflicht. Auch in Restaurants und Shops.
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Auch hier gilt, wieder PCR Test machen. Am besten lasst diesen vom Hotel organisieren. Es gibt die Möglichkeit sich bei einer Ärztin im Ort den Test zu machen oder gegen einen Aufpreis wird der Arzt oder Helfer direkt zu euch kommen. Ich habe den Test bei Nature by Nature Lab gemacht und mein Resultat innerhalb von 24 Stunden erhalten.
Erkundigt euch auch hier über die aktuellsten Bedingungen. Bei meiner Reise habe ich den Test von offizieller Seite abstempeln lassen, dies kostet aber zum Teil extra und ihr müsst das Original Dokument beim Doktor abholen oder beim Gesundheitsamt stempeln lassen. Bin mir aber nicht sicher ob dies wirklich nötig ist oder ob ich auch ohne den Stempel hätte in Simbabwe einreisen können. Da mein Taxifahrer dies aber bereits organisiert hatte, habe ich den Stempel erhalten. Auch hatte ich die Info, dass man als nicht geimpfter nur im Transit zum Flughafen in Victoriafalls fahren darf. Dies würde ich aber bestreiten, da ich weder meinen Impfstatus angeben noch danach gefragt wurde. Hotels werden dies auch nicht überprüfen. Ich habe in Simbabwe auf dem Weg zum Flughafen den Zwischenhalt an den Victoriafällen eingelegt, was überhaupt kein Problem darstellt. Falls Ihr nur bis zur Grenzbrücke wollt, könnt Ihr dies mit eurem PCR Test und dem Hinterlegen des Passes an der Grenze tun.
Der Grenzübertritt ist wieder ähnlich wie sonst, erstens Abmelden auf der Sambia Seite dann Überquerung der Brücke, Stop beim Health Inspector, welcher draussen unter einem Baum sein «Büro» hat, entsprechende Formulare abgeben, PCR Test zeigen, Stempel abholen, damit zur Anmeldeseite in Simbabwe gehen um den Einreisestempel oder Visa zu erhalten und weiterfahren.
Tipp: Versucht schon vorher die entsprechenden Formulare auszufüllen, dies spart euch eine Menge an Zeit.
Fazit: PCR Test wichtiger als Impfung
Der Tourismus kommt auch in Afrika erst wieder schleppend in Gang. Aktuell kann man aber auch in Afrika relativ einfach Reisen. Einreisebestimmungen ändern aber oft und werden nicht überall gleich ernst behandelt. Auffallend ist, dass der Impf- oder Genesenenstatus NIE eine Rolle gespielt hat, der PCR Test hat eine viel höhere Wichtigkeit. Ich wurde bei meinen 6 Grenzübertritten innerhalb Afrika nie nach meinem Impfpass oder Impfstatus befragt. Den PCR Test wiederum wurde an allen Ein- und Ausreisepunkten geprüft und kontrolliert. Das ich nachweislich genesen war, interessierte auch niemanden. Ich gehe davon aus, das wir noch länger nicht um PCR Tests herum kommen werden, hoffe aber auf einfachere und günstiger Varianten der Tests.
Hast du andere Erfahrungen gemacht? Dann teile diese doch mit uns.
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