Mit dem Van durch Kirgistan – Das wilde Kirgistan

Mit dem Van durch Kirgistan – Das wilde Kirgistan

Das Abenteuer geht weiter. Nachdem ich im absoluten Nirgendwo meinen Geburtstag gefeiert habe, was du übrigens hier nachlesen kannst, geht meine Reise in Kirgistan weiter. Jetzt geht’s eher weg von den bekannten und Touristischen Routen und ich lasse mich einfach treiben. Hier erfährst du, was ich in meiner ersten Woche erlebt habe. Von Ak Say soll es vorerst nach Sonkul, dem auf 3600 Meter gelegenen See gehen. Der zweitgrösse See in Kirgistan ist bekannt für seine blaue Farbe und die unzähligen Nomaden die im Sommer diese Gegend durchqueren. Zum Baden eignet sich der See nur für hartgesottene. Erreichbar ist der See von den umliegenden Städten über mehrere spektakuläre Gebirgsstrassen zu erreichen. Ich bin den Weg nach Sarybulak und von dort über den Kalmak Ashuu Pass gefahren. Der Ausblick hinauf auf den Pass kann sich sehen lassen. Auf den obligatorischen Wodka auf dem Pass habe ich dann aber trotzdem verzichtet :-).

Die Strecke ist nicht asphaltiert und bei schlechtem Wetter bzw. nach Regen nur bedingt zu empfehlen. Ein Fahrzeug mit 4×4 und genügend Bodenabstand ist auf jeden Fall dringend empfohlen. Die Strasse ist ausserdem nur im Sommer (Juli-September) geöffnet, da der Pass und die Region um den See fast 9 Monate von Schnee bedeckt sind. Die Landschaft ist wild und die Vegetation ist eher dürftig. Zieht euch ausserdem warm an. Die Höchsttemperatur beträgt ca. 10 Grad aber der Wind kann sehr kühl sein. Das eher kühle Wetter und der Fakt, dass ich erst die letzten paar Tage in einer Jurte verbracht habe, führen zu der Entscheidung nicht in diesem zwar landschaftlich schönen aber doch eher öden Flachland zu Übernachten sondern meine Reise in die Region von Naryn fortzusetzen.

Daher gibt es nur kurze Zwischenstopps für Fotos und ich mache mich dann auf der anderen Seite des Sees über den Teskey Torpok Pass auch bekannt als 33 Parrots Pass auf den Weg nach Naryn. Unzählige Kurven und Schlaglöcher später, erreiche ich die Hauptstrasse nach Naryn

Tash Rabat

Naryn als Ziel hat einen einfachen Grund. Von dort aus erreicht man relativ einfach ein weiteres historisches Highlight von Kirgistan. Tash Rabat eine alte … also eine Art historisches Hostel, welches Reisenden auf der Seidenstrasse eine Übernachtungsmöglichkeit bot. Die Fahrt von Naryn dauert nur ca. 90 Minuten und die Strasse ist in einem herrvoragenden Zustand. Auch der nicht asphaltierte Bereich. Eher eine Ausnahme in Kirgistan. Man fährt hierbei durch Täler umgeben von hohen Bergen.

 

Vor Ort wird das Tor von einer älteren Dame geöffnet. Der Eintritt beträgt 100 Som. Das Gebäude wirkt von innen grösser als von aussen. Auch hier gilt, viel mehr als das Gebäude gibt es hier nicht zu sehen. Nach 30-45 Minuten hat man alles gesehen. Wer will, kann aber auch hier in einer der Jurtencamps übernachten welche sich unmittelbar in der Nähe befinden. Ideal für Wanderungen in der Region. Ich entscheide mich aber für eine Weiterfahrt in Richtung Osh. Nach einem kurzen Mittagsstop in Naryn gehts weiter.

Umwege

Die Strassen in Kirgistan sind definitiv ein Abenteuer für sich. Google Maps funktioniert zwar aber ladet euch besser Maps.me auf euer Handy. Wird in Kirgistan viel öfter genutzt und ist daher auch genauer. Aber auch dieses App kann nicht vorhersehen, dass die eigentliche Strasse nach Kasarman nicht passierbar ist. Und so kommt es, dass ich statt den geplanten 1.5 Stunden einen Umweg von 4 Stunden auf mich nehmen muss. Die Verbindungen von Städten scheint nicht das Hauptziel der Regierung zu sein. Ausser von Osh nach Bischkek oder von Bischkek nach Karakol sind die Strassen meist in einem schlechten Zustand. Da ich nicht in der Nacht fahren möchte, lege ich diese Strecke ohne weiteren Zwischenhalt zurück.

Das Glück ist mir auch am anderen Tag nicht hold, obwohl alle Schilder nach Osh zeigen, ist die neue Strasse von Kasarman noch im Bau. Dies wird einem aber erst direkt am Ort der Sperrung angezeigt. Die 45 Minuten Fahrt auf der Strasse ist also umsonst und man darf alles wieder zurück fahren. Nur um dann wieder über eine holperige, schmale und Abenteuerliche Strasse zu fahren und nochmals 5 Stunden im Auto zu verbringen. Auf dieser Strecke von Kasarman über Aral nach Urumbashi bin ich das erste mal froh, dass mir nicht zu viele Fahrzeuge entgegenkommen. Die Strasse ist eng und der Abgrund tief.

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